Entwicklung eines KarstmodellsModellEin Computermodell ist in der Regel eine Sammlung von vielen mathematischen Gleichungen, die verschiedene natürliche (physikalische, chemische, biologische) Vorgänge sehr gut mathematisch darstellen. Im Computer kann man das Modell mit verschiedenen Parameterwerten (z. B. verschiedene Häufigkeit von Klüften, verschiedene Temperatur) laufen lassen, wodurch man ein sehr gutes Verständnis der Zusammenhänge und Einflußfaktoren auf die zu untersuchenden Phänomene erhält. für den Bereich der Schalkauer Platte sowie den Tunnelbereich des Bleßbergtunnels. Tunnelbauten sind potentiell durch Wasserbewegung durch den Fels gefährdet. Besonders im stark durchlässigen Karst ist die Modellierung der Wasserwegsamkeiten zur Gefahrenbeurteilung von großer Bedeutung. Wie ändert sich das Verkarstungsverhalten durch große Bauwerke unter Tage? Wie ändert sich die Wasserbewegung durch Betoneinbau? Leidet möglicherweise die Grundwasserqualität? Welche Auswirkungen hat eine veränderte Wasserführung in der Bleßberghöhle (und in anderen Höhlen)? Diese und viele weitere Fragen sollen mit der Modellierung des Karstes angegangen werden.
Lehmbäumchen in der Bleßberghöhle (Foto: K. Peterknecht).
Quantifizierung und Qualifizierung klastischer Höhlensedimenteklastische SedimenteKlastische Sedimente sind (i. d. R. lockere) Ablagerungen aus winzig kleinen bis größeren Gesteinsbruchstückchen (im Gegensatz zu chemischen Ablagerungen, wie eingedampftes Salz, oder Ablagerungen abgestorbener Organismen, wie Korallen und Muscheln). "Klastisch" bedeutet hier feste Gesteinsbruchstücke, die aus mechanischer Zerstörung anderer Gesteine entstehen. "Sedimente" sind durch Ablagerungen entstandene Gesteine. aus dem Karstgebiet der Schalkauer Platte. Ziel ist es, auf Basis mineralogischer und physikalischer Zusammensetzung die ProvenienzProvenienzHerkunft der Sedimente. der Sedimentkomponenten zu klären und verwitterungsbedingte makro- und mikro-morphischemakro- und mikro-morphischeMakro- und mikro-morphische Veränderungen sind Oberflächenveränderungen an Gesteinsbruchstücken oder an Mineralpartikeln, die durch chemische und physikalische Verwitterung entstanden sind. Diese können durch optische Untersuchungsmethoden erkannt und interpretiert werden. Makro-morphologische Merkmale liegen im Zentimeter- bis Millimeter-Bereich, dabei kann es sich um Bruchstellen oder lösungsbedingte Rundung an Steinen oder Kies handeln. Mikro-morphologische Merkmale liegen im Millimeter- bis Mikrometer-Bereich und können bevorzugt durch Rasterelektronenmikroskope beobachtet werden. Sie können Auskunft über klimainduzierte chemische Lösung bzw. Ausfällungsbedingungen im Sediment geben. Veränderungen klimabedingten Umwelteinflüssen zuzuordnen. Weiterhin werden Bildungsbedingungen von Sedimentstrukturen wie zum Beispiel Lehmbäumchen und Sediment-Aggregate aus dem Höhlendeckenbereich („Schwalbennester“) auf Basis der Substrat-Zusammensetzung untersucht.
Für die quantitative Rekonstruktion vergangener Feuchtigkeitsregime werden detaillierte Messungen der Umweltbedingungen in der Höhle, im Boden und an der Oberfläche durchgeführt. Dieses Programm wird von der Northumbria Uni geleitet und bekommt Unterstützung von allen Seiten, besonders auch von den Höhlenforschern vor Ort. In der Höhle werden vor allem Wasserproben für die Analyse stabiler IsotopeIsotopChemische Elemente können aus verschieden aufgebauten Atomen gebildet sein. Die Anzahl Protonen im Atomkern ist zwar dabei gleich, aber die Anzahl der Neutronen kann variieren. Man spricht dann von Isotopen, deren Massen kleine, aber messbare Unterschiede aufweisen. Der Atomkern des Sauerstoffs besteht z. B. aus 8 Protonen und in der Regel aus 8 Neutronen. Es gibt aber auch Sauerstoff, dessen Kerne aus 8 Protonen und 9 oder 10 Neutronen bestehen (neben selteneren, instabilen Sauerstoffisotopen). Um das zu kennzeichnen, gibt man zusätzlich zum chemischen Symbol noch die Massenzahl (Summe aus Protonen und Neutronen) an, also 16O, 17O oder 18O. Die unterschiedlichen Isotope verhalten sich zwar chemisch identisch, physikalisch aber - aufgrund ihres unterschiedlichen Gewichtes - leicht unterschiedlich. Damit stellen sie äusserst wertvolle Marker dar, die uns wichtige Hinweise zur Änderung des Klimas, der Umgebungsvegetation, Bodenaktivität und vielem mehr geben. (δD und δ18O) gesammelt und eine Reihe von Parametern gemessen, wie z. B. Luft- und Wassertemperatur in der Höhle, Wasserdruck, pCO2 und Tropfraten. An der Oberfläche werden Lufttemperatur und Bodentemperaturen in verschiedenen Tiefen gemessen. Ausserdem wird in der Höhle Karbonat auf Uhrgläsern gesammelt, um Kalibrationsstudien zu unterstützen und die Wachstumsdynamik der Stalagmiten besser zu verstehen.
Die ersten drei Stalagmiten aus der Bleßberghöhle (BB-1, BB-2, BB-3) sind während der letzten etwa 10.000 Jahre, dem HolozänHolozänDer jüngste Abschnitt der geologischen Zeitgeschichte, etwa die letzten 11.700 Jahre., gewachsen. Anhand der Analyse stabiler IsotopeIsotopChemische Elemente können aus verschieden aufgebauten Atomen gebildet sein. Die Anzahl Protonen im Atomkern ist zwar dabei gleich, aber die Anzahl der Neutronen kann variieren. Man spricht dann von Isotopen, deren Massen kleine, aber messbare Unterschiede aufweisen. Der Atomkern des Sauerstoffs besteht z. B. aus 8 Protonen und in der Regel aus 8 Neutronen. Es gibt aber auch Sauerstoff, dessen Kerne aus 8 Protonen und 9 oder 10 Neutronen bestehen (neben selteneren, instabilen Sauerstoffisotopen). Um das zu kennzeichnen, gibt man zusätzlich zum chemischen Symbol noch die Massenzahl (Summe aus Protonen und Neutronen) an, also 16O, 17O oder 18O. Die unterschiedlichen Isotope verhalten sich zwar chemisch identisch, physikalisch aber - aufgrund ihres unterschiedlichen Gewichtes - leicht unterschiedlich. Damit stellen sie äusserst wertvolle Marker dar, die uns wichtige Hinweise zur Änderung des Klimas, der Umgebungsvegetation, Bodenaktivität und vielem mehr geben. und von Spurenelementen wird versucht, verschiedene Aspekte der damals herrschenden Umwelt- und Klimabedingungen zu rekonstruieren. Obwohl es bereits erste interessante publizierte Ergebnisse gibt, geht die Untersuchung dieser Proben weiter.
BB-15 aus der Kernbohrung neben der Hochzeitstorte in der Osthöhle.BB-15 mit der Lage der TIMS-Datierungsproben.BB-15, Scheibe zur Untersuchung von einem Viertel der Kernbohrung abgetrennt.BB15, derzeit noch verbliebener Rest am LIAG.
Lage
Lage des BB-15 in der Höhle.
Osthöhle, flächiger Wandsinter aus großer Kernbohrung neben „Hochzeitstorte“
Probennahme
(Monat?) 2009: TLUG/ TLUBN
Verbleib
LIAG Hannover
nur ein Viertel des Kerns beim LIAG, Rest bei TLUG?
Scheibe gesägt aus der Probe beim LIAG und 2021 an die JGU geschickt
DatierungDatierungUm einem Stalagmiten oder gar einer einzelnen Wachstumslage im Stalagmiten ein Alter zuordnen zu können, muß eine Datierung durchgeführt werden. Dies erfolgt in der Regel radiometrisch, d. h. über die Messung von Zerfallsprodukten (siehe auch U/Th-Datierung).
TIMS 1272-1279 (7 Datierungsproben, 1 blank-Probe), 1383: 55,4 bis 8,7 ka BPka BPMit "ka BP" sind "Tausend Jahre vor 1950" gemeint. Das "BP" steht für "before present", was in der Paläoklima-Wissenschaft als 1950 festgelegt wurde. "11.000 ka BP" bedeuted also 11 Tausend Jahre vor 1950, oder unter Verwendung unseres gewohnten Kalenders: 9050 v. Chr.
U/ThU/Th-DatierungDie U/Th-Datierung ist eine sehr präzise radiometrische Altersbestimmung auf Basis der Uran-Thorium-Zerfallsreihe. Das Uran zerfällt mit bekannten Halbwertszeiten (245.500 Jahre) zum Tochterelement Thorium. Stalagmiten bauen bei ihrem Wachstum (fast) nur das wasserlösliche Uran ein, während das schlecht bewegliche Thorium zum größten Teil im Boden und Epikarst über der Höhle verbleibt. Das kann man nutzen, um die Zeit zu berechnen, die seit der Ausfällung der untersuchten Karbonatprobe vergangen ist. Moderne massenspektrometrische Verfahren erlauben Altersbestimmungen mit der U/Th-Methode bis zu 700.000 Jahren vor Heute., Lösungsalter 8, Laser ablation 163, gemessen an der JGU Mainz
6.85 ± 0.01 ka BP (top) 58.6 ± 0.09 ka BP (bottom)
ProxiesProxyUmwelt- und Klimainformationen aus der Vergangenheit sind nicht direkt verfügbar, weil niemand da war, der diese messen und aufzeichnen konnte. Daher ist man darauf angewiesen, diese Informationen indirekt aus anderen Informationen abzuleiten, wie z. B. Baumringe, das Verhältnis von Sauerstoffisotopen, Spurenelementen, Mächtigkeit von Sedimentschichten usw. Diese Art von Daten nennt man Proxies, was aus dem englischen stammt und „Stellvertreter“ bedeutet.
stabile IsotopenIsotopChemische Elemente können aus verschieden aufgebauten Atomen gebildet sein. Die Anzahl Protonen im Atomkern ist zwar dabei gleich, aber die Anzahl der Neutronen kann variieren. Man spricht dann von Isotopen, deren Massen kleine, aber messbare Unterschiede aufweisen. Der Atomkern des Sauerstoffs besteht z. B. aus 8 Protonen und in der Regel aus 8 Neutronen. Es gibt aber auch Sauerstoff, dessen Kerne aus 8 Protonen und 9 oder 10 Neutronen bestehen (neben selteneren, instabilen Sauerstoffisotopen). Um das zu kennzeichnen, gibt man zusätzlich zum chemischen Symbol noch die Massenzahl (Summe aus Protonen und Neutronen) an, also 16O, 17O oder 18O. Die unterschiedlichen Isotope verhalten sich zwar chemisch identisch, physikalisch aber - aufgrund ihres unterschiedlichen Gewichtes - leicht unterschiedlich. Damit stellen sie äusserst wertvolle Marker dar, die uns wichtige Hinweise zur Änderung des Klimas, der Umgebungsvegetation, Bodenaktivität und vielem mehr geben. δ13C and δ18O (264 samples) Gemessen am LIAG
stabile Isotopen δ13C and δ18O (542 samples, nur MIS3) Gemessen am MPIC, Mainz
LOP (77 Messungen) Gemessen durch J. Homann an der JGU, Mainz (Chemie)
Publikationen
Klose, J.; Scholz, D.; Weber, M.; Vonhof, H.; Plessen, B.; Breitenbach, S.; Marwan, N.
Timing of Dansgaard-Oeschger events in Central Europe based on three precisely dated speleothems from Bleßberg Cave, Germany Konferenzberichte
Poster, 2023, (Summer School on Speleothem Sciences 2023, Sao Paulo).
@proceedings{klose2023poster,
title = {Timing of Dansgaard-Oeschger events in Central Europe based on three precisely dated speleothems from Bleßberg Cave, Germany},
author = {J. Klose and D. Scholz and M. Weber and H. Vonhof and B. Plessen and S. Breitenbach and N. Marwan},
editor = {Summer School on Speleothem Sciences 2023, Sao Paulo},
year = {2023},
date = {2023-08-07},
abstract = {The last glacial period and especially Marine Isotope stage 3 (MIS 3, ca. 57 - 27 ka) was characterized by various climate oscillations (i.e., rapid increases in temperature, followed by a gradual cooling, the Dansgaard-Oeschger (D/O) events), which were first discovered in Greenland ice cores. Although their causes are still not fully understood, clear evidence for their supra-regional character was found in various climate records around the globe. However, European speleothem samples, which grew during MIS 3, are limited and mainly restricted to alpine regions, where glacier meltwater enabled speleothem growth, and to south/south-western parts of Europe characterised by a generally warmer climate. This led to the opinion that it was too cold and/or too dry in central Europe for speleothem growth. Here we present three speleothem (flowstone) records from Bleßberg Cave, Germany, which grew during MIS 3.
All flowstones show episodical growth patterns with distinctive, thin growth phases. Potential contamination deriving form detrital material deposited during hiatuses between individual growth phases, open-system behaviour around the hiatuses and the limited thickness of the growth layers are the biggest challenges during sampling for 230Th/U dating. By combination of different sampling techniques (i.e., laser ablation and micro-milling) in addition to the common approach of handheld drilling and due to the relatively high 238U concentration of the samples (approx. 0.4 – 1 µg/g), we were able to date even the thinnest growth layers (< 2 mm) of the Bleßberg flowstones with a very high precision (i.e., with 2σ-age uncertainties of a few hundred years or even lower).
The timing of the growth phases of the Bleßberg flowstones correlates with several D/O events recorded in the Greenland ice cores. This proves that at least some phases of MIS 3 had favourable climate conditions for speleothem growth in Central Europe. In addition, the analysis of the stable oxygen and carbon isotopes (δ18O and δ13C) for all three flowstones revealed several D/O events, which have not been recorded in any other speleothem from central Europe so far. This will enhance our understanding of climate variability during MIS 3 and specific D/O events in central Europe.},
howpublished = {Poster},
note = {Summer School on Speleothem Sciences 2023, Sao Paulo},
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pubstate = {published},
tppubtype = {proceedings}
}
The last glacial period and especially Marine IsotopeIsotopChemische Elemente können aus verschieden aufgebauten Atomen gebildet sein. Die Anzahl Protonen im Atomkern ist zwar dabei gleich, aber die Anzahl der Neutronen kann variieren. Man spricht dann von Isotopen, deren Massen kleine, aber messbare Unterschiede aufweisen. Der Atomkern des Sauerstoffs besteht z. B. aus 8 Protonen und in der Regel aus 8 Neutronen. Es gibt aber auch Sauerstoff, dessen Kerne aus 8 Protonen und 9 oder 10 Neutronen bestehen (neben selteneren, instabilen Sauerstoffisotopen). Um das zu kennzeichnen, gibt man zusätzlich zum chemischen Symbol noch die Massenzahl (Summe aus Protonen und Neutronen) an, also 16O, 17O oder 18O. Die unterschiedlichen Isotope verhalten sich zwar chemisch identisch, physikalisch aber - aufgrund ihres unterschiedlichen Gewichtes - leicht unterschiedlich. Damit stellen sie äusserst wertvolle Marker dar, die uns wichtige Hinweise zur Änderung des Klimas, der Umgebungsvegetation, Bodenaktivität und vielem mehr geben. stage 3 (MIS 3MIS 3"MIS" ist die Abkürzung für "marine isotope stage", übersetzt also "Isotopenstadium mariner Sedimente". Da sich beim Wechsel von Warm- zu Kaltzeiten (und umgekehrt) die Isotopenverhältnisse in den Kalkschalen kleiner Einzeller (Foraminiferen) auf dem Meeresboden ändern, werden diese zur Datierung herangezogen und lassen sich zur Eingruppierung verschiedener Klimazustände in der Vergangenheit nutzen. "MIS 3" bedeutet dabei eine kurzzeitige Warmphase (beginnend vor 57 Tausend Jahren) während der letzten Eiszeit., ca. 57 - 27 kaka BPMit "ka BP" sind "Tausend Jahre vor 1950" gemeint. Das "BP" steht für "before present", was in der Paläoklima-Wissenschaft als 1950 festgelegt wurde. "11.000 ka BP" bedeuted also 11 Tausend Jahre vor 1950, oder unter Verwendung unseres gewohnten Kalenders: 9050 v. Chr.) was characterized by various climate oscillations (i.e., rapid increases in temperature, followed by a gradual cooling, the Dansgaard-Oeschger (D/O) events), which were first discovered in Greenland ice cores. Although their causes are still not fully understood, clear evidence for their supra-regional character was found in various climate records around the globe. However, European speleothem samples, which grew during MIS 3, are limited and mainly restricted to alpine regions, where glacier meltwater enabled speleothem growth, and to south/south-western parts of Europe characterised by a generally warmer climate. This led to the opinion that it was too cold and/or too dry in central Europe for speleothem growth. Here we present three speleothem (flowstone) records from Bleßberg Cave, Germany, which grew during MIS 3.
All flowstones show episodical growth patterns with distinctive, thin growth phases. Potential contamination deriving form detrital material deposited during hiatuses between individual growth phases, open-system behaviour around the hiatuses and the limited thickness of the growth layers are the biggest challenges during sampling for 230Th/UU/Th-DatierungDie U/Th-Datierung ist eine sehr präzise radiometrische Altersbestimmung auf Basis der Uran-Thorium-Zerfallsreihe. Das Uran zerfällt mit bekannten Halbwertszeiten (245.500 Jahre) zum Tochterelement Thorium. Stalagmiten bauen bei ihrem Wachstum (fast) nur das wasserlösliche Uran ein, während das schlecht bewegliche Thorium zum größten Teil im Boden und Epikarst über der Höhle verbleibt. Das kann man nutzen, um die Zeit zu berechnen, die seit der Ausfällung der untersuchten Karbonatprobe vergangen ist. Moderne massenspektrometrische Verfahren erlauben Altersbestimmungen mit der U/Th-Methode bis zu 700.000 Jahren vor Heute. dating. By combination of different sampling techniques (i.e., laser ablation and micro-milling) in addition to the common approach of handheld drilling and due to the relatively high 238U concentration of the samples (approx. 0.4 – 1 µg/g), we were able to date even the thinnest growth layers (< 2 mm) of the Bleßberg flowstones with a very high precision (i.e., with 2σ-age uncertainties of a few hundred years or even lower).
The timing of the growth phases of the Bleßberg flowstones correlates with several D/O events recorded in the Greenland ice cores. This proves that at least some phases of MIS 3 had favourable climate conditions for speleothem growth in Central Europe. In addition, the analysis of the stable oxygen and carbon isotopes (δ18O and δ13C) for all three flowstones revealed several D/O events, which have not been recorded in any other speleothem from central Europe so far. This will enhance our understanding of climate variability during MIS 3 and specific D/O events in central Europe.
Klose, J.; Scholz, D.; Weber, M.; Vonhof, H.; Plessen, B.; Breitenbach, S.; Marwan, N.
Timing and progression of Dansgaard-Oeschger events in Central Europe based on three precisely dated speleothems from Bleßberg Cave, Germany Konferenzberichte
@proceedings{klose2023,
title = {Timing and progression of Dansgaard-Oeschger events in Central Europe based on three precisely dated speleothems from Bleßberg Cave, Germany},
author = {J. Klose and D. Scholz and M. Weber and H. Vonhof and B. Plessen and S. Breitenbach and N. Marwan},
editor = {XXI INQUA Conference, Rome (Italy)},
year = {2023},
date = {2023-07-19},
urldate = {2023-07-19},
abstract = {Speleothems can be dated with unprecedented precision using U-series disequilibrium methods and provide numerous climate proxies, such as stable oxygen (δ18O) and carbon isotopes (δ13C) or trace elements, resulting in long, sometimes continuous climate proxy records. Therefore, speleothems have great potential for reconstruction of past climate variability during Marine Isotope Stage (MIS) 3 and precise determination of the timing and duration of Dansgaard-Oeschger (D/O) events. While first discovered in Greenland ice cores, various speleothem records around the globe provided clear evidence for the supra-regional character of the D/O events. However, MIS 3 speleothem records from Central Europe are very limited. Here we present three spleothem (flowstone) MIS 3 records from Bleßberg Cave, Germany.
All flowstones show episodic growth with distinctive, partially very thin (<2 mm) growth phases, interrupted by visible hiatuses consisting of detrital material. Precise and accurate 230Th/U dating of the individual growth phases is challenging due to potential detrital contamination from these layers. Combining different sampling and analytical techniques, we were able to date even the thinnest growth layers with very high precision, i.e., 2σ-age uncertainties of at most a few hundred years.
The timing of the growth phases aligns with several D/O events, which have not been recorded in other Central European speleothems yet. The δ18O and δ13C records of all three flowstones are highly correlated which suggests a dominant process influencing both isotope systems. Comparison with the Sr and Mg records provides evidence for a strong influence of Prior Calcite Precipitation (PCP) in the aquifer above and inside the cave on the stable isotope and trace element signals. In addition, all proxy records are interpreted as evidence for past changes in precipitation and vegetation density and document a clear trend from more humid climate during early MIS 3 (ca. 57 – 50 ka) to less humid conditions during mid and late MIS 3 (ca. 45 – 30 ka).
Our multi-proxy approach thus allows us not only to precisely determine the timing, duration, and progression of several D/O events, but also to deepen our general understanding of climate variability during MIS 3 in Central Europe.},
howpublished = {Poster},
note = {XXI INQUA Conference, Rome (Italy)},
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}
Speleothems can be dated with unprecedented precision using U-series disequilibrium methods and provide numerous climate proxies, such as stable oxygen (δ18O) and carbon isotopes (δ13C) or trace elements, resulting in long, sometimes continuous climate proxyProxyUmwelt- und Klimainformationen aus der Vergangenheit sind nicht direkt verfügbar, weil niemand da war, der diese messen und aufzeichnen konnte. Daher ist man darauf angewiesen, diese Informationen indirekt aus anderen Informationen abzuleiten, wie z. B. Baumringe, das Verhältnis von Sauerstoffisotopen, Spurenelementen, Mächtigkeit von Sedimentschichten usw. Diese Art von Daten nennt man Proxies, was aus dem englischen stammt und „Stellvertreter“ bedeutet. records. Therefore, speleothems have great potential for reconstruction of past climate variability during Marine Isotope Stage (MISMIS"MIS" ist die Abkürzung für "marine isotope stage", übersetzt also "Isotopenstadium mariner Sedimente". Da sich beim Wechsel von Warm- zu Kaltzeiten (und umgekehrt) die Isotopenverhältnisse in den Kalkschalen kleiner Einzeller (Foraminiferen) auf dem Meeresboden ändern, werden diese zur Datierung herangezogen und lassen sich zur Eingruppierung verschiedener Klimazustände in der Vergangenheit nutzen. Die MIS werden rückwärts nummeriert (also größere Zahl = älter) und ungerade Zahlen stehen für Warmzeiten, gerade für Kaltzeiten.) 3 and precise determination of the timing and duration of Dansgaard-Oeschger (D/O) events. While first discovered in Greenland ice cores, various speleothem records around the globe provided clear evidence for the supra-regional character of the D/O events. However, MIS 3 speleothem records from Central Europe are very limited. Here we present three spleothem (flowstone) MIS 3 records from Bleßberg Cave, Germany.
All flowstones show episodic growth with distinctive, partially very thin (<2 mm) growth phases, interrupted by visible hiatuses consisting of detrital material. Precise and accurate 230Th/U dating of the individual growth phases is challenging due to potential detrital contamination from these layers. Combining different sampling and analytical techniques, we were able to date even the thinnest growth layers with very high precision, i.e., 2σ-age uncertainties of at most a few hundred years.
The timing of the growth phases aligns with several D/O events, which have not been recorded in other Central European speleothems yet. The δ18O and δ13C records of all three flowstones are highly correlated which suggests a dominant process influencing both isotope systems. Comparison with the Sr and Mg records provides evidence for a strong influence of Prior Calcite Precipitation (PCP) in the aquifer above and inside the cave on the stable isotope and trace element signals. In addition, all proxy records are interpreted as evidence for past changes in precipitation and vegetation density and document a clear trend from more humid climate during early MIS 3 (ca. 57 – 50 ka) to less humid conditions during mid and late MIS 3 (ca. 45 – 30 ka).
Our multi-proxyProxyUmwelt- und Klimainformationen aus der Vergangenheit sind nicht direkt verfügbar, weil niemand da war, der diese messen und aufzeichnen konnte. Daher ist man darauf angewiesen, diese Informationen indirekt aus anderen Informationen abzuleiten, wie z. B. Baumringe, das Verhältnis von Sauerstoffisotopen, Spurenelementen, Mächtigkeit von Sedimentschichten usw. Diese Art von Daten nennt man Proxies, was aus dem englischen stammt und „Stellvertreter“ bedeutet. approach thus allows us not only to precisely determine the timing, duration, and progression of several D/O events, but also to deepen our general understanding of climate variability during MIS 3 in Central Europe.
@proceedings{klose2022,
title = {Timing of Dansgaard-Oeschger events in Central Europe based on three precisely dated speleothems from Bleßberg Cave, Germany},
author = {J. Klose and M. Weber and H. Vonhof and B. Plessen and S. Breitenbach and N. Marwan and D. Scholz},
editor = {KR9 in Innsbruck, 2022},
year = {2022},
date = {2022-07-19},
abstract = {The last glacial period and especially Marine Isotope stage 3 (MIS 3, ca. 57 - 27 ka) was characterized by various climate oscillations (i.e., rapid increases in temperature, followed by a gradual cooling, the Dansgaard-Oeschger (D/O) events), which were first discovered in Greenland ice cores. Although their causes are still not fully understood, clear evidence for their supra-regional character was found in various climate records around the globe. However, European speleothem samples, which grew during MIS 3, are limited and mainly restricted to alpine regions, where glacier meltwater enabled speleothem growth, and to south/south-western parts of Europe characterised by a generally warmer climate. This led to the opinion that it was too cold and/or too dry in central Europe for speleothem growth. Here we present three speleothem (flowstone) records from Bleßberg Cave, Germany, which grew during MIS 3.
All flowstones show episodical growth patterns with distinctive, thin growth phases. Potential contamination deriving form detrital material deposited during hiatuses between individual growth phases, open-system behaviour around the hiatuses and the limited thickness of the growth layers are the biggest challenges during sampling for 230Th/U dating. By combination of different sampling techniques (i.e., laser ablation and micro-milling) in addition to the common approach of handheld drilling and due to the relatively high 238U concentration of the samples (approx. 0.4 – 1 µg/g), we were able to date even the thinnest growth layers (< 2 mm) of the Bleßberg flowstones with a very high precision (i.e., with 2σ-age uncertainties of a few hundred years or even lower).
The timing of the growth phases of the Bleßberg flowstones correlates with several D/O events recorded in the Greenland ice cores. This proves that at least some phases of MIS 3 had favourable climate conditions for speleothem growth in Central Europe. In addition, the analysis of the stable oxygen and carbon isotopes (δ18O and δ13C) for all three flowstones revealed several D/O events, which have not been recorded in any other speleothem from central Europe so far. This will enhance our understanding of climate variability during MIS 3 and specific D/O events in central Europe.},
howpublished = {Poster},
note = {KR9 Konferenz in Innsbruck},
keywords = {},
pubstate = {published},
tppubtype = {proceedings}
}
The last glacial period and especially Marine Isotope stage 3 (MIS 3, ca. 57 - 27 ka) was characterized by various climate oscillations (i.e., rapid increases in temperature, followed by a gradual cooling, the Dansgaard-Oeschger (D/O) events), which were first discovered in Greenland ice cores. Although their causes are still not fully understood, clear evidence for their supra-regional character was found in various climate records around the globe. However, European speleothem samples, which grew during MIS 3, are limited and mainly restricted to alpine regions, where glacier meltwater enabled speleothem growth, and to south/south-western parts of Europe characterised by a generally warmer climate. This led to the opinion that it was too cold and/or too dry in central Europe for speleothem growth. Here we present three speleothem (flowstone) records from Bleßberg Cave, Germany, which grew during MIS 3.
All flowstones show episodical growth patterns with distinctive, thin growth phases. Potential contamination deriving form detrital material deposited during hiatuses between individual growth phases, open-system behaviour around the hiatuses and the limited thickness of the growth layers are the biggest challenges during sampling for 230Th/U dating. By combination of different sampling techniques (i.e., laser ablation and micro-milling) in addition to the common approach of handheld drilling and due to the relatively high 238U concentration of the samples (approx. 0.4 – 1 µg/g), we were able to date even the thinnest growth layers (< 2 mm) of the Bleßberg flowstones with a very high precision (i.e., with 2σ-age uncertainties of a few hundred years or even lower).
The timing of the growth phases of the Bleßberg flowstones correlates with several D/O events recorded in the Greenland ice cores. This proves that at least some phases of MIS 3 had favourable climate conditions for speleothem growth in Central Europe. In addition, the analysis of the stable oxygen and carbon isotopes (δ18O and δ13C) for all three flowstones revealed several D/O events, which have not been recorded in any other speleothem from central Europe so far. This will enhance our understanding of climate variability during MIS 3 and specific D/O events in central Europe.
@bachelorthesis{bojack2022,
title = {Rekonstruktion des MIS 3 anhand von Wachstumsphasen eines präzise datierten Speläothems aus der Bleßberghöhle},
author = {S. Bojack},
year = {2022},
date = {2022-01-01},
urldate = {2022-01-01},
school = {Johannes-Gutenberg-Universität Mainz},
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tppubtype = {bachelorthesis}
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BB-14.BB-14.BB-14, Fußteil mit Lage der Kernbohrung.BB-14, Fußteil mit Lage der KernbohrungMaterial aus BB-14.BB-14, Lage der TIMS-Proben.BB-14, Kernbohrungen.SpurenelementeSpurenelementEin Spurenelement ist ein chemisches Element genannt, das nur in geringer Konzentration in einer Probe vorhanden ist. Tropfsteine bestehen fast ausschließlich aus Kalziumkarbonat, also aus den Elementen Kalzium, Kohlenstoff und Sauerstoff. Andere Elemente kommen nur in sehr geringen Konzentrationen vor, sind aber vorhanden. Deren Konzentration hängt oft von den während der Entstehung des Tropfsteins herrschenden Umweltbedingungen ab. BB-14.
Lage
Location sample BB-14 in the cave.
BB-14 Fußteil dieser Sintersäule.
Osthöhle, Fußteil gr. Stalagmit
Probennahme
(Monat?) 2009: TLUG/ TLUBN
Verbleib
LIAG Hannover
DatierungDatierungUm einem Stalagmiten oder gar einer einzelnen Wachstumslage im Stalagmiten ein Alter zuordnen zu können, muß eine Datierung durchgeführt werden. Dies erfolgt in der Regel radiometrisch, d. h. über die Messung von Zerfallsprodukten (siehe auch U/Th-Datierung).
TIMS 1182 (Test-Datierung): 6,8 ka BPka BPMit "ka BP" sind "Tausend Jahre vor 1950" gemeint. Das "BP" steht für "before present", was in der Paläoklima-Wissenschaft als 1950 festgelegt wurde. "11.000 ka BP" bedeuted also 11 Tausend Jahre vor 1950, oder unter Verwendung unseres gewohnten Kalenders: 9050 v. Chr. TIMS 1510 bis 1522 (9 DatierungenDatierungUm einem Stalagmiten oder gar einer einzelnen Wachstumslage im Stalagmiten ein Alter zuordnen zu können, muß eine Datierung durchgeführt werden. Dies erfolgt in der Regel radiometrisch, d. h. über die Messung von Zerfallsprodukten (siehe auch U/Th-Datierung)., 3 blank-Proben): 13 bis 2 ka BP abgebrochener, großer Hohlbohrkern (30 cm) aus äußerster Lage (jüngste) des Stalagmiten, Bohrkernmaterial des gr. Fußteils
ProxiesProxyUmwelt- und Klimainformationen aus der Vergangenheit sind nicht direkt verfügbar, weil niemand da war, der diese messen und aufzeichnen konnte. Daher ist man darauf angewiesen, diese Informationen indirekt aus anderen Informationen abzuleiten, wie z. B. Baumringe, das Verhältnis von Sauerstoffisotopen, Spurenelementen, Mächtigkeit von Sedimentschichten usw. Diese Art von Daten nennt man Proxies, was aus dem englischen stammt und „Stellvertreter“ bedeutet.
BB-13.BB-13, Ansicht der Lage der Kernbohrung im unteren Teil des Stalagmiten.BB-13, Schnittfläche nach Aufsägen (2024 an JGU aufgesägt).
Lage
Osthöhle
Probennahme
(Monat?) 2009: TLUG/ TLUBN
Verbleib
bis 2021: LIAG Hannover
seit 2021: zur DatierungDatierungUm einem Stalagmiten oder gar einer einzelnen Wachstumslage im Stalagmiten ein Alter zuordnen zu können, muß eine Datierung durchgeführt werden. Dies erfolgt in der Regel radiometrisch, d. h. über die Messung von Zerfallsprodukten (siehe auch U/Th-Datierung). in Mainz (Frühjahr 2024: längs aufgesägt)
Datierung
TIMS 1143: 42 ka BPka BPMit "ka BP" sind "Tausend Jahre vor 1950" gemeint. Das "BP" steht für "before present", was in der Paläoklima-Wissenschaft als 1950 festgelegt wurde. "11.000 ka BP" bedeuted also 11 Tausend Jahre vor 1950, oder unter Verwendung unseres gewohnten Kalenders: 9050 v. Chr. zerbrochener Hohlbohrkern aus äußerster Lage (jüngste) des Stalagmiten
ProxiesProxyUmwelt- und Klimainformationen aus der Vergangenheit sind nicht direkt verfügbar, weil niemand da war, der diese messen und aufzeichnen konnte. Daher ist man darauf angewiesen, diese Informationen indirekt aus anderen Informationen abzuleiten, wie z. B. Baumringe, das Verhältnis von Sauerstoffisotopen, Spurenelementen, Mächtigkeit von Sedimentschichten usw. Diese Art von Daten nennt man Proxies, was aus dem englischen stammt und „Stellvertreter“ bedeutet.
BB2-1Verteilung des Element Sr im BB2-1. Deutlich sind eine ältere Sr-reiche Wachstumsphase und eine jüngere Sr-arme Wachstumsphase erkennbar.Verteilung der Elemente Al, Fe und Si im BB2-1. Die Verteilung dieser Elemente deutet auf zwei Wachstumsunterbrechungen an den hellen Lagen hin. Diese Lagen sind durch Tonpartikel bestimmt, die besonders viel Al und Si enthalten. BB2-1, zur Zeit übrige gebliebene, ungenutzte Teile.
Lage
Bleßberghöhle 2, genaue Lage unbekannt
Probennahme
(Monat?) 2009?: TLUG/ TLUBN
Teilproben
Three slices were made from the sample. For one slice, 7 subsamples were dated by TIMS (TIMS ID 1228-1234; ~300-360 kaka BPMit "ka BP" sind "Tausend Jahre vor 1950" gemeint. Das "BP" steht für "before present", was in der Paläoklima-Wissenschaft als 1950 festgelegt wurde. "11.000 ka BP" bedeuted also 11 Tausend Jahre vor 1950, oder unter Verwendung unseres gewohnten Kalenders: 9050 v. Chr.) and 4 subsamples were dated by TL. For one slice, stable isotopeIsotopChemische Elemente können aus verschieden aufgebauten Atomen gebildet sein. Die Anzahl Protonen im Atomkern ist zwar dabei gleich, aber die Anzahl der Neutronen kann variieren. Man spricht dann von Isotopen, deren Massen kleine, aber messbare Unterschiede aufweisen. Der Atomkern des Sauerstoffs besteht z. B. aus 8 Protonen und in der Regel aus 8 Neutronen. Es gibt aber auch Sauerstoff, dessen Kerne aus 8 Protonen und 9 oder 10 Neutronen bestehen (neben selteneren, instabilen Sauerstoffisotopen). Um das zu kennzeichnen, gibt man zusätzlich zum chemischen Symbol noch die Massenzahl (Summe aus Protonen und Neutronen) an, also 16O, 17O oder 18O. Die unterschiedlichen Isotope verhalten sich zwar chemisch identisch, physikalisch aber - aufgrund ihres unterschiedlichen Gewichtes - leicht unterschiedlich. Damit stellen sie äusserst wertvolle Marker dar, die uns wichtige Hinweise zur Änderung des Klimas, der Umgebungsvegetation, Bodenaktivität und vielem mehr geben. (d18O, d13C) were done both in along the growth direction and within a single growth layer, and this slice has been sent to Uni. Mainz for ICPMS 230Th/UU/Th-DatierungDie U/Th-Datierung ist eine sehr präzise radiometrische Altersbestimmung auf Basis der Uran-Thorium-Zerfallsreihe. Das Uran zerfällt mit bekannten Halbwertszeiten (245.500 Jahre) zum Tochterelement Thorium. Stalagmiten bauen bei ihrem Wachstum (fast) nur das wasserlösliche Uran ein, während das schlecht bewegliche Thorium zum größten Teil im Boden und Epikarst über der Höhle verbleibt. Das kann man nutzen, um die Zeit zu berechnen, die seit der Ausfällung der untersuchten Karbonatprobe vergangen ist. Moderne massenspektrometrische Verfahren erlauben Altersbestimmungen mit der U/Th-Methode bis zu 700.000 Jahren vor Heute. dating. Micro XRF analysis was performed on one slice at BGR (not sure which slice).
Verbleib
LIAG Hannover
eine Scheibe 2021 zur DatierungDatierungUm einem Stalagmiten oder gar einer einzelnen Wachstumslage im Stalagmiten ein Alter zuordnen zu können, muß eine Datierung durchgeführt werden. Dies erfolgt in der Regel radiometrisch, d. h. über die Messung von Zerfallsprodukten (siehe auch U/Th-Datierung). nach Mainz geschickt
Datierung
TIMS 1228-1234 (LIAG): 360 bis 301 ka BPka BPMit "ka BP" sind "Tausend Jahre vor 1950" gemeint. Das "BP" steht für "before present", was in der Paläoklima-Wissenschaft als 1950 festgelegt wurde. "11.000 ka BP" bedeuted also 11 Tausend Jahre vor 1950, oder unter Verwendung unseres gewohnten Kalenders: 9050 v. Chr.
Probennahmen für die TIMS-DatierungenDatierungUm einem Stalagmiten oder gar einer einzelnen Wachstumslage im Stalagmiten ein Alter zuordnen zu können, muß eine Datierung durchgeführt werden. Dies erfolgt in der Regel radiometrisch, d. h. über die Messung von Zerfallsprodukten (siehe auch U/Th-Datierung). im BB2-1.
ITL 4346, 4347, 4348, 4780, 4 Teilproben/ Alter (LIAG): 413 bis 316 ka BP
BB2-1, Probe 10353, nach Entnahme der Proben für die ITL-Datierung.
U/ThU/Th-DatierungDie U/Th-Datierung ist eine sehr präzise radiometrische Altersbestimmung auf Basis der Uran-Thorium-Zerfallsreihe. Das Uran zerfällt mit bekannten Halbwertszeiten (245.500 Jahre) zum Tochterelement Thorium. Stalagmiten bauen bei ihrem Wachstum (fast) nur das wasserlösliche Uran ein, während das schlecht bewegliche Thorium zum größten Teil im Boden und Epikarst über der Höhle verbleibt. Das kann man nutzen, um die Zeit zu berechnen, die seit der Ausfällung der untersuchten Karbonatprobe vergangen ist. Moderne massenspektrometrische Verfahren erlauben Altersbestimmungen mit der U/Th-Methode bis zu 700.000 Jahren vor Heute., 14 Alter, gemessen an der JGU Mainz: 320.5 ± 9.5 ka BP (top) 425.5 ± 5.45 ka BP (bottom)
BB2-1 mit den Stellen, an denen die Proben für die U/Th-DatierungU/Th-DatierungDie U/Th-Datierung ist eine sehr präzise radiometrische Altersbestimmung auf Basis der Uran-Thorium-Zerfallsreihe. Das Uran zerfällt mit bekannten Halbwertszeiten (245.500 Jahre) zum Tochterelement Thorium. Stalagmiten bauen bei ihrem Wachstum (fast) nur das wasserlösliche Uran ein, während das schlecht bewegliche Thorium zum größten Teil im Boden und Epikarst über der Höhle verbleibt. Das kann man nutzen, um die Zeit zu berechnen, die seit der Ausfällung der untersuchten Karbonatprobe vergangen ist. Moderne massenspektrometrische Verfahren erlauben Altersbestimmungen mit der U/Th-Methode bis zu 700.000 Jahren vor Heute. (blau) und die ITL-Datierung (rot) genommen wurden.
ProxiesProxyUmwelt- und Klimainformationen aus der Vergangenheit sind nicht direkt verfügbar, weil niemand da war, der diese messen und aufzeichnen konnte. Daher ist man darauf angewiesen, diese Informationen indirekt aus anderen Informationen abzuleiten, wie z. B. Baumringe, das Verhältnis von Sauerstoffisotopen, Spurenelementen, Mächtigkeit von Sedimentschichten usw. Diese Art von Daten nennt man Proxies, was aus dem englischen stammt und „Stellvertreter“ bedeutet.
δ18O, δ13C entlang Wachstumsachse, als auch entlang einer Wachstumsschicht, gemessen am LIAG
SpurenelementeSpurenelementEin Spurenelement ist ein chemisches Element genannt, das nur in geringer Konzentration in einer Probe vorhanden ist. Tropfsteine bestehen fast ausschließlich aus Kalziumkarbonat, also aus den Elementen Kalzium, Kohlenstoff und Sauerstoff. Andere Elemente kommen nur in sehr geringen Konzentrationen vor, sind aber vorhanden. Deren Konzentration hängt oft von den während der Entstehung des Tropfsteins herrschenden Umweltbedingungen ab. (microenergy dispersive X-ray fluorescence analyses), gemessen am LIAG/BGR
Spurenelemente (Laser ablation), gemessen an JGU Mainz
Publikationen
Zhang, J.; Klose, J.; Sierralta, M.; Tsukamoto, S.; Scholz, D.; Marwan, N.; Breitenbach, S.
Isothermal thermoluminescence (ITL) dating of a speleothem from Bleßberg Cave Vortrag
29.06.2023, (17th International Luminescence and Electron Spin Resonance Dating conference (LED2023), Copenhagen (Denmark)).
@misc{zhang2023,
title = {Isothermal thermoluminescence (ITL) dating of a speleothem from Bleßberg Cave},
author = {J. Zhang and J. Klose and M. Sierralta and S. Tsukamoto and D. Scholz and N. Marwan and S. Breitenbach},
editor = {17th International Luminescence and Electron Spin Resonance Dating conference (LED2023), Copenhagen (Denmark)},
year = {2023},
date = {2023-06-29},
urldate = {2023-06-29},
abstract = {The calcite thermoluminescence (TL) signal (280 °C peak) saturates at much higher doses (saturation dose up to 5000 Gy) compared to quartz and feldspar, which shows great potential to extend the dating limit. However, spurious TL signal occurred at the high temperature range hindered its application. The conventional multiple-aliquot additive-dose (MAAD) protocol used for TL dating applies extrapolation for equivalent dose (De) estimation, which also has large error. Isothermal TL (ITL) dating with the single-aliquot regenerative-dose (SAR) protocol might be a promising way as it reduces the influence of the spurious TL signal, and it applies interpolation to obtain the De. However, this protocol has not been tested on samples with independent age control.
This study tests the ITL SAR dating protocol on a speleothem sample from Bleßberg cave, which has been accurately dated with 230Th/U (ca. 320–425 ka). ITL measurement at 235 °C for 200 °C can remove the 280 °C TL peak completely without TL contribution from higher temperature range. ITL De shows a plateau when the ITL temperature varies between 230 °C and 240 °C. Peak shifting and isothermal annealing tests indicate the 280 °C TL peak has a lifetime of tens of millions years at 10 °C, which is stable enough for the age range of this speleothem sample. The accurate alpha efficiency (α-value) and the U, Th distribution within the sample are measured to estimate the dose rate. The dose rate variation with time due to U-series disequilibrium is corrected for. The ITL ages are compared with the 230Th/U ages to evaluate the performance of the ITL dating protocol.},
note = {17th International Luminescence and Electron Spin Resonance Dating conference (LED2023), Copenhagen (Denmark)},
keywords = {},
pubstate = {published},
tppubtype = {presentation}
}
The calcite thermoluminescence (TL) signal (280 °C peak) saturates at much higher doses (saturation dose up to 5000 Gy) compared to quartz and feldspar, which shows great potential to extend the dating limit. However, spurious TL signal occurred at the high temperature range hindered its application. The conventional multiple-aliquot additive-dose (MAAD) protocol used for TL dating applies extrapolation for equivalent dose (De) estimation, which also has large error. Isothermal TL (ITL) dating with the single-aliquot regenerative-dose (SAR) protocol might be a promising way as it reduces the influence of the spurious TL signal, and it applies interpolation to obtain the De. However, this protocol has not been tested on samples with independent age control.
This study tests the ITL SAR dating protocol on a speleothem sample from Bleßberg cave, which has been accurately dated with 230Th/U (ca. 320–425 ka). ITL measurement at 235 °C for 200 °C can remove the 280 °C TL peak completely without TL contribution from higher temperature range. ITL De shows a plateau when the ITL temperature varies between 230 °C and 240 °C. Peak shifting and isothermal annealing tests indicate the 280 °C TL peak has a lifetime of tens of millions years at 10 °C, which is stable enough for the age range of this speleothem sample. The accurate alpha efficiency (α-value) and the U, Th distribution within the sample are measured to estimate the dose rate. The dose rate variation with time due to U-series disequilibrium is corrected for. The ITL ages are compared with the 230Th/U ages to evaluate the performance of the ITL dating protocol.
Spurenelementanalyse eines Speläothems der Marinen IsotopenstadienMIS"MIS" ist die Abkürzung für "marine isotope stage", übersetzt also "Isotopenstadium mariner Sedimente". Da sich beim Wechsel von Warm- zu Kaltzeiten (und umgekehrt) die Isotopenverhältnisse in den Kalkschalen kleiner Einzeller (Foraminiferen) auf dem Meeresboden ändern, werden diese zur Datierung herangezogen und lassen sich zur Eingruppierung verschiedener Klimazustände in der Vergangenheit nutzen. Die MIS werden rückwärts nummeriert (also größere Zahl = älter) und ungerade Zahlen stehen für Warmzeiten, gerade für Kaltzeiten. 9 und 11 aus der Blessberghöhle Bachelorarbeiten
@bachelorthesis{kuehne2023,
title = {Spurenelementanalyse eines Speläothems der Marinen Isotopenstadien 9 und 11 aus der Blessberghöhle},
author = {Sofia Kühne},
year = {2023},
date = {2023-01-01},
urldate = {2023-01-01},
school = {Johannes-Gutenberg-Universität Mainz},
abstract = {Die vorliegende Arbeit befasst sich mit einem Speläothem aus der Blessberghöhle in Thüringen. Diese Probe hatte jeweils eine Wachstumsphase während des Marinen Isotopenstadiums 11 und während des Marinen Isotopenstadiums 9. Dazwischen scheint es zu einem Wachstumsstopp gekommen zu sein. Die Probe wurde bereits datiert und auf Sauerstoff- und Kohlenstoffisotope untersucht, wobei im Rahmen dieser Arbeit zusätzlich die Spurenelemente gemessen wurden. Durch die Interpretation dieser Daten lassen sich Schlüsse über das Klima ziehen. Allerdings ist die genaue Analyse der Daten komplex, weshalb der Vergleich mit globalen Klimatrends von großer Bedeutung ist.
Für das MIS 11 deuten die Daten auf eine sich verändernde Umwelt in Richtung trockeneres und vegetationsärmeres Klima hin, das aufgrund der abflachenden globalen Temperatur zu dieser Zeit erklärt werden kann. Es lässt sich anhand von einer schnelleren Wachstumsrate auf erhöhten Niederschlag während des Wachstums schließen, im Gegensatz zum MIS 9. Im Bezug auf das MIS 9 sind keine eindeutigen Schlussfolgerungen möglich, doch das stabile Verhalten der Werte lässt darauf schließen, dass das Klima während des Höhepunkts des MIS 9-Wachstums (9e) nur geringe Veränderungen aufwies. Diese sind nicht eindeutig zu interpretieren, da unterschiedliche Argumente für oder gegen Vegetationswachstum und Niederschlagsmengen vorliegen.
Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Interpretation der vorliegenden Daten Unsicherheiten birgt. Zusätzliche Informationen wie ein Vergleich zu Proben aus der Höhle, die zur gleichen Zeit wuchsen, sowie mehr Wissen über lokale Faktoren, die die Höhlenbedingungen beeinflusst haben und weitere Altersdatierungen könnten zu einer akkurateren Deutung führen. Daher wären weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um die aufgestellten Vermutungen zu verifizieren und um ein umfassenderes Bild der vergangenen Gegebenheiten zu erhalten.},
keywords = {},
pubstate = {published},
tppubtype = {bachelorthesis}
}
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit einem SpeläothemSpeläothemSekundäre Mineralablagerungen in Höhlen, wie Sinter, Stalagmiten, Stalaktiten, usw. aus der Blessberghöhle in Thüringen. Diese Probe hatte jeweils eine Wachstumsphase während des Marinen Isotopenstadiums 11 und während des Marinen Isotopenstadiums 9. Dazwischen scheint es zu einem Wachstumsstopp gekommen zu sein. Die Probe wurde bereits datiert und auf Sauerstoff- und Kohlenstoffisotope untersucht, wobei im Rahmen dieser Arbeit zusätzlich die Spurenelemente gemessen wurden. Durch die Interpretation dieser Daten lassen sich Schlüsse über das Klima ziehen. Allerdings ist die genaue Analyse der Daten komplexKomplexe SystemeKomplexe Systeme bestehen aus sehr vielen Komponenten, die auch miteinander wechselwirken, zeigen unvorhersagbares Verhalten und können trotzdem charakteristische Muster hervorrufen (weshalb sie sich deutlich von rein zufälligen Systemen unterscheiden)., weshalb der Vergleich mit globalen Klimatrends von großer Bedeutung ist.
Für das MISMIS"MIS" ist die Abkürzung für "marine isotope stage", übersetzt also "Isotopenstadium mariner Sedimente". Da sich beim Wechsel von Warm- zu Kaltzeiten (und umgekehrt) die Isotopenverhältnisse in den Kalkschalen kleiner Einzeller (Foraminiferen) auf dem Meeresboden ändern, werden diese zur Datierung herangezogen und lassen sich zur Eingruppierung verschiedener Klimazustände in der Vergangenheit nutzen. Die MIS werden rückwärts nummeriert (also größere Zahl = älter) und ungerade Zahlen stehen für Warmzeiten, gerade für Kaltzeiten. 11 deuten die Daten auf eine sich verändernde Umwelt in Richtung trockeneres und vegetationsärmeres Klima hin, das aufgrund der abflachenden globalen Temperatur zu dieser Zeit erklärt werden kann. Es lässt sich anhand von einer schnelleren Wachstumsrate auf erhöhten Niederschlag während des Wachstums schließen, im Gegensatz zum MIS 9. Im Bezug auf das MIS 9 sind keine eindeutigen Schlussfolgerungen möglich, doch das stabile Verhalten der Werte lässt darauf schließen, dass das Klima während des Höhepunkts des MIS 9-Wachstums (9e) nur geringe Veränderungen aufwies. Diese sind nicht eindeutig zu interpretieren, da unterschiedliche Argumente für oder gegen Vegetationswachstum und Niederschlagsmengen vorliegen.
Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Interpretation der vorliegenden Daten Unsicherheiten birgt. Zusätzliche Informationen wie ein Vergleich zu Proben aus der Höhle, die zur gleichen Zeit wuchsen, sowie mehr Wissen über lokale Faktoren, die die Höhlenbedingungen beeinflusst haben und weitere Altersdatierungen könnten zu einer akkurateren Deutung führen. Daher wären weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um die aufgestellten Vermutungen zu verifizieren und um ein umfassenderes Bild der vergangenen Gegebenheiten zu erhalten.
230Th/UU/Th-DatierungDie U/Th-Datierung ist eine sehr präzise radiometrische Altersbestimmung auf Basis der Uran-Thorium-Zerfallsreihe. Das Uran zerfällt mit bekannten Halbwertszeiten (245.500 Jahre) zum Tochterelement Thorium. Stalagmiten bauen bei ihrem Wachstum (fast) nur das wasserlösliche Uran ein, während das schlecht bewegliche Thorium zum größten Teil im Boden und Epikarst über der Höhle verbleibt. Das kann man nutzen, um die Zeit zu berechnen, die seit der Ausfällung der untersuchten Karbonatprobe vergangen ist. Moderne massenspektrometrische Verfahren erlauben Altersbestimmungen mit der U/Th-Methode bis zu 700.000 Jahren vor Heute. – Datierung eines Speläothems der Marinen Isotopenstadien 9 und 11 aus der Bleßberghöhle in Thüringen Bachelorarbeiten
@bachelorthesis{geier2022,
title = {^{230}Th/U – Datierung eines Speläothems der Marinen Isotopenstadien 9 und 11 aus der Bleßberghöhle in Thüringen},
author = {Florian Geier},
year = {2022},
date = {2022-06-01},
urldate = {2022-06-01},
school = {Johannes-Gutenberg-Universität Mainz},
abstract = {Im Zuge des gegenwärtigen Klimawandels gewinnen Rekonstruktionen des vergangenen Klimas zunehmend an Bedeutung, da durch sie klimatische Entwicklungen besser verstanden werden können. Speläotheme bilden ein terrestrisches Archiv, welche mittels der 230Th/U-Datierung absolut und sehr präzise datiert werden können. Die datierten Wachstumsphasen von Speläothemen liefern unmittelbar Rückschlüsse auf vergangene klimatische Gegebenheiten, da ihr Wachstum von der Tropfwasser- und damit der Niederschlagswasserverfügbarkeit abhängen. Aus diesen Wachstumsphasen lassen sich wärmere und feuchtere Zeiträume abgrenzen (Interglaziale). Der Stalagmit BB2‘1 aus der Bleßberghöhle im südlichen Thüringen wurde mit dieser Methode datiert. Sein Wachstum fand in den Interglazialen Marines Isoptenstadium (MIS) 11e-c und MIS 9e statt. Besonders im MIS 11e wurde viel Wachstum des BB2‘1 verzeichnet. Im Vergleich mit anderen Klimaarchiven können die klimatischen Bedingungen um die Bleßberghöhle in einen globalen Kontext gesetzt werden. Es zeigt sich, dass das Klima um die Bleßberghöhle an globale, klimatische Veränderungen gekoppelt war und sehr früh auf diese reagierte.},
keywords = {},
pubstate = {published},
tppubtype = {bachelorthesis}
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Im Zuge des gegenwärtigen Klimawandels gewinnen Rekonstruktionen des vergangenen Klimas zunehmend an Bedeutung, da durch sie klimatische Entwicklungen besser verstanden werden können. SpeläothemeSpeläothemSekundäre Mineralablagerungen in Höhlen, wie Sinter, Stalagmiten, Stalaktiten, usw. bilden ein terrestrisches Archiv, welche mittels der 230Th/U-Datierung absolut und sehr präzise datiert werden können. Die datierten Wachstumsphasen von Speläothemen liefern unmittelbar Rückschlüsse auf vergangene klimatische Gegebenheiten, da ihr Wachstum von der Tropfwasser- und damit der Niederschlagswasserverfügbarkeit abhängen. Aus diesen Wachstumsphasen lassen sich wärmere und feuchtere Zeiträume abgrenzen (Interglaziale). Der Stalagmit BB2‘1 aus der Bleßberghöhle im südlichen Thüringen wurde mit dieser Methode datiert. Sein Wachstum fand in den Interglazialen Marines Isoptenstadium (MIS) 11e-c und MIS 9e statt. Besonders im MIS 11e wurde viel Wachstum des BB2‘1 verzeichnet. Im Vergleich mit anderen Klimaarchiven können die klimatischen Bedingungen um die Bleßberghöhle in einen globalen Kontext gesetzt werden. Es zeigt sich, dass das Klima um die Bleßberghöhle an globale, klimatische Veränderungen gekoppelt war und sehr früh auf diese reagierte.
@inproceedings{sierralta2015,
title = {Insights in Bleßberg cave: Speleothem chronology and geochemical research},
author = {Melanie Sierralta and Lutz Katzschmann and Wilhelm Nikonow and Dieter Rammlmair},
year = {2015},
date = {2015-03-23},
booktitle = {75. Jahrestagung der Deutsche Geophysikalische Gesellschaft in Hannover},
abstract = {During construction works on the railway network between Ebensfeld and Erfurt a karst cave was found in the Bleßberg tunnel. The so called „Bleßberg Cave“ developed in limestone of the Lower Muschelkalk. The investigations by the Geological Survey of Thuringia (TLUG), the mining agency of Thuringia, and the incorporated society of cave explorer in Thuringia revealed impressing objects (stalagmites, stalactites, sinter, excentriques, cave lake, cave creek), which were partly sampled; furthermore the extent of the cave was measured. The more than 1000 m long cave had no natural entrance. Based on interdisciplinary studies on the sampled material information about the development and age of the cave will be obtained. Speleothem represent an impressive and unique archive for climate and palaeoenvironmental changes. The growth of stalagmites can be linked to warm climate phases of past. In these warm stages, the growth of stalagmites depends on the precipitation and the water supply; thus palaeoenvironmental conditions are preserved. The aim of this study is to decode the environmental condi- tions using high resolution techniques. Selected stalagmites and sinters were radiometrically dated by 230Th/U and analysed for their stable isotopic compositions. Furthermore, micro-energy dispersive X-ray fluorescence analyses were performed to evaluate trace element dis- tribution and identify growth phases of the speleothem. Most elements revealed the layered texture of the specimen while distribution of Al recorded the fractures. Some visibly identified hiatuses could be associated with changes in chemistry (Si, Fe). The determined 230Th/U ages on several speleothem samples range between 6 ka and 360 ka. In combination with high res- olution stable isotope investigation they provide insights into climatic changes from MIS 11 to the Holocene.},
keywords = {},
pubstate = {published},
tppubtype = {inproceedings}
}
During construction works on the railway network between Ebensfeld and Erfurt a karst cave was found in the Bleßberg tunnel. The so called „Bleßberg Cave“ developed in limestone of the Lower Muschelkalk. The investigations by the Geological Survey of Thuringia (TLUG), the mining agency of Thuringia, and the incorporated society of cave explorer in Thuringia revealed impressing objects (stalagmites, stalactites, sinter, excentriques, cave lake, cave creek), which were partly sampled; furthermore the extent of the cave was measured. The more than 1000 m long cave had no natural entrance. Based on interdisciplinary studies on the sampled material information about the development and age of the cave will be obtained. Speleothem represent an impressive and unique archive for climate and palaeoenvironmental changes. The growth of stalagmites can be linked to warm climate phases of past. In these warm stages, the growth of stalagmites depends on the precipitation and the water supply; thus palaeoenvironmental conditions are preserved. The aim of this study is to decode the environmental condi- tions using high resolution techniques. Selected stalagmites and sinters were radiometrically dated by 230Th/U and analysed for their stable isotopic compositions. Furthermore, micro-energy dispersive X-ray fluorescence analyses were performed to evaluate trace element dis- tribution and identify growth phases of the speleothem. Most elements revealed the layered texture of the specimen while distribution of Al recorded the fractures. Some visibly identified hiatuses could be associated with changes in chemistry (Si, Fe). The determined 230Th/U ages on several speleothem samples range between 6 ka and 360 ka. In combination with high res- olution stable isotope investigation they provide insights into climatic changes from MIS 11 to the Holocene.
DFG-Projekt: Quantitative Rekonstruktion des Klimas in Mitteleuropa während des MIS 3MIS 3"MIS" ist die Abkürzung für "marine isotope stage", übersetzt also "Isotopenstadium mariner Sedimente". Da sich beim Wechsel von Warm- zu Kaltzeiten (und umgekehrt) die Isotopenverhältnisse in den Kalkschalen kleiner Einzeller (Foraminiferen) auf dem Meeresboden ändern, werden diese zur Datierung herangezogen und lassen sich zur Eingruppierung verschiedener Klimazustände in der Vergangenheit nutzen. "MIS 3" bedeutet dabei eine kurzzeitige Warmphase (beginnend vor 57 Tausend Jahren) während der letzten Eiszeit. basierend auf Multi-ProxyProxyUmwelt- und Klimainformationen aus der Vergangenheit sind nicht direkt verfügbar, weil niemand da war, der diese messen und aufzeichnen konnte. Daher ist man darauf angewiesen, diese Informationen indirekt aus anderen Informationen abzuleiten, wie z. B. Baumringe, das Verhältnis von Sauerstoffisotopen, Spurenelementen, Mächtigkeit von Sedimentschichten usw. Diese Art von Daten nennt man Proxies, was aus dem englischen stammt und „Stellvertreter“ bedeutet. Daten präzise datierter Spaläotheme (Flowstones) aus der Bleßberg Höhle, Deutschland
Verglichen mit unserer aktuellen Warmzeit, dem HolozänHolozänDer jüngste Abschnitt der geologischen Zeitgeschichte, etwa die letzten 11.700 Jahre., ist das letzte Glazial und besonders das Marine Isotopenstadium 3MIS 3"MIS" ist die Abkürzung für "marine isotope stage", übersetzt also "Isotopenstadium mariner Sedimente". Da sich beim Wechsel von Warm- zu Kaltzeiten (und umgekehrt) die Isotopenverhältnisse in den Kalkschalen kleiner Einzeller (Foraminiferen) auf dem Meeresboden ändern, werden diese zur Datierung herangezogen und lassen sich zur Eingruppierung verschiedener Klimazustände in der Vergangenheit nutzen. "MIS 3" bedeutet dabei eine kurzzeitige Warmphase (beginnend vor 57 Tausend Jahren) während der letzten Eiszeit. (MIS 3, ca. 57 bis 27 kaka BPMit "ka BP" sind "Tausend Jahre vor 1950" gemeint. Das "BP" steht für "before present", was in der Paläoklima-Wissenschaft als 1950 festgelegt wurde. "11.000 ka BP" bedeuted also 11 Tausend Jahre vor 1950, oder unter Verwendung unseres gewohnten Kalenders: 9050 v. Chr.) durch starke Klimaoszillationen geprägt. Dies wird beispielsweise durch Daten von Sauerstoffisotopenδ18ODer Atomkern des Sauerstoffs besteht aus 8 Protonen und in der Regel aus 8 Neutronen. Es gibt aber auch Sauerstoff, dessen Kerne aus 8 Protonen und 9 oder 10 Neutronen bestehen (neben selteneren, instabilen Sauerstoffisotopen). Um das zu kennzeichnen, gibt man zusätzlich zum chemischen Symbol noch die Massenzahl (Summe aus Protonen und Neutronen) an, also 16O, 17O oder 18O. Das zahlenmäßige Verhältnis zwischen dem häufigsten Isotop 16O und dem schwereren, aber viel seltener auftretenden 18O wird durch vielfältige Mechanismen bestimmt. Verdunstet z. B. das Wasser in einem Wassertropfen, so geht zuerst das Wasser mit dem leichteren Sauerstoff, also 16O, in den gasförmigen Zustand über, da hierfür weniger Energie aufgewandt werden muss. Schwerere Sauerstoffisotope verbleiben in dem Wassertropfen dagegen viel länger. Das hat zur Folge, dass sich das Verhältnis zwischen 16O und 18O zugunsten von 18O verschiebt. Diese Abweichung kann gegen Standards verglichen werden; die Abweichung dieses Verhältnisses vom Standard wird als δ18O beschrieben. Da diese Abweichung des Isotopenverhältnisses vom Normalwert von verschiedenen Umweltparametern, wie Temperatur, Wind oder Luftfeuchtigkeit abhängt, bietet sie sich als Maß für Veränderungen im hydrologischen Kreislauf und damit als Klimaindikator an. (δ18O) Daten grönländischer Eisbohrkerne oder auch europäischen Klimaarchiven wie Pollen- oder Baumring-Datensätzen belegt. Leider gibt es jedoch wenige direkte ProxyProxyUmwelt- und Klimainformationen aus der Vergangenheit sind nicht direkt verfügbar, weil niemand da war, der diese messen und aufzeichnen konnte. Daher ist man darauf angewiesen, diese Informationen indirekt aus anderen Informationen abzuleiten, wie z. B. Baumringe, das Verhältnis von Sauerstoffisotopen, Spurenelementen, Mächtigkeit von Sedimentschichten usw. Diese Art von Daten nennt man Proxies, was aus dem englischen stammt und „Stellvertreter“ bedeutet.-basierte Nachweise aus der Region Zentraleuropas, weshalb die Klima- und Umweltbedingungen während des MIS 3 noch immer größtenteils unbekannt sind. Zentraleuropäische SpeläothemeSpeläothemSekundäre Mineralablagerungen in Höhlen, wie Sinter, Stalagmiten, Stalaktiten, usw. mit Wachstumsphasen während des MIS 3 sind durch vermutlich kalte Klimabedingungen limitiert und treten primär in wärmeren südlicheren, sowie alpinen Regionen, in denen das Wachstum durch Schmelzwässer ermöglicht wurde, auf.
Die DatierungDatierungUm einem Stalagmiten oder gar einer einzelnen Wachstumslage im Stalagmiten ein Alter zuordnen zu können, muß eine Datierung durchgeführt werden. Dies erfolgt in der Regel radiometrisch, d. h. über die Messung von Zerfallsprodukten (siehe auch U/Th-Datierung). mehrere Proben aus der Bleßberg-Höhle (Deutschland) mit Hilfe der 230Th/U-MethodeU/Th-DatierungDie U/Th-Datierung ist eine sehr präzise radiometrische Altersbestimmung auf Basis der Uran-Thorium-Zerfallsreihe. Das Uran zerfällt mit bekannten Halbwertszeiten (245.500 Jahre) zum Tochterelement Thorium. Stalagmiten bauen bei ihrem Wachstum (fast) nur das wasserlösliche Uran ein, während das schlecht bewegliche Thorium zum größten Teil im Boden und Epikarst über der Höhle verbleibt. Das kann man nutzen, um die Zeit zu berechnen, die seit der Ausfällung der untersuchten Karbonatprobe vergangen ist. Moderne massenspektrometrische Verfahren erlauben Altersbestimmungen mit der U/Th-Methode bis zu 700.000 Jahren vor Heute. präsentierte allerdings zwei Flowstones, welche während des MIS 3 und des Spätglazials gewachsen sind. Diese beiden Flowstones repräsentieren damit den nördlichsten (kontinentalen) Wachstum von Speläothemen in Mitteleuropa.
Das Hauptziel dieses Projekts ist die Erstellung eines präzise datierten Multi-Proxy Datensatzes für das MIS 3, sowie das Spätglazial, basierend auf den zwei Flowstones aus der Bleßberg Höhle. Dies gibt uns die einzigartige Möglichkeit in ausgewählten Phasen des letzten Glazials präzise datierte Informationen zur Variabilität des terrestrischen Klimas zu erhalten, die derzeit für Mitteleuropa basierend auf Speläothemen nicht verfügbar sind. Mit der Kombination verschiedener Proxys wie stabile IsotopeIsotopChemische Elemente können aus verschieden aufgebauten Atomen gebildet sein. Die Anzahl Protonen im Atomkern ist zwar dabei gleich, aber die Anzahl der Neutronen kann variieren. Man spricht dann von Isotopen, deren Massen kleine, aber messbare Unterschiede aufweisen. Der Atomkern des Sauerstoffs besteht z. B. aus 8 Protonen und in der Regel aus 8 Neutronen. Es gibt aber auch Sauerstoff, dessen Kerne aus 8 Protonen und 9 oder 10 Neutronen bestehen (neben selteneren, instabilen Sauerstoffisotopen). Um das zu kennzeichnen, gibt man zusätzlich zum chemischen Symbol noch die Massenzahl (Summe aus Protonen und Neutronen) an, also 16O, 17O oder 18O. Die unterschiedlichen Isotope verhalten sich zwar chemisch identisch, physikalisch aber - aufgrund ihres unterschiedlichen Gewichtes - leicht unterschiedlich. Damit stellen sie äusserst wertvolle Marker dar, die uns wichtige Hinweise zur Änderung des Klimas, der Umgebungsvegetation, Bodenaktivität und vielem mehr geben. oder SpurenelementeSpurenelementEin Spurenelement ist ein chemisches Element genannt, das nur in geringer Konzentration in einer Probe vorhanden ist. Tropfsteine bestehen fast ausschließlich aus Kalziumkarbonat, also aus den Elementen Kalzium, Kohlenstoff und Sauerstoff. Andere Elemente kommen nur in sehr geringen Konzentrationen vor, sind aber vorhanden. Deren Konzentration hängt oft von den während der Entstehung des Tropfsteins herrschenden Umweltbedingungen ab., der Ergebnisse eines Höhlenmonitoring-Programms, der Analayse von δD und δ18O Daten von fluid inclusions und einer isotopeIsotopChemische Elemente können aus verschieden aufgebauten Atomen gebildet sein. Die Anzahl Protonen im Atomkern ist zwar dabei gleich, aber die Anzahl der Neutronen kann variieren. Man spricht dann von Isotopen, deren Massen kleine, aber messbare Unterschiede aufweisen. Der Atomkern des Sauerstoffs besteht z. B. aus 8 Protonen und in der Regel aus 8 Neutronen. Es gibt aber auch Sauerstoff, dessen Kerne aus 8 Protonen und 9 oder 10 Neutronen bestehen (neben selteneren, instabilen Sauerstoffisotopen). Um das zu kennzeichnen, gibt man zusätzlich zum chemischen Symbol noch die Massenzahl (Summe aus Protonen und Neutronen) an, also 16O, 17O oder 18O. Die unterschiedlichen Isotope verhalten sich zwar chemisch identisch, physikalisch aber - aufgrund ihres unterschiedlichen Gewichtes - leicht unterschiedlich. Damit stellen sie äusserst wertvolle Marker dar, die uns wichtige Hinweise zur Änderung des Klimas, der Umgebungsvegetation, Bodenaktivität und vielem mehr geben.-enabled Klimamodellierung, bekommen wir die Möglichkeit detaillierte Einblicke in die Umweltbedingungen Zentraleuropas während des MIS 3 und des Spätglazials zu erhalten.